Bestmögliche Diagnostik und Therapie

Bestmögliche Diagnostik und Therapie bei Prostata-Erkrankungen

Das Prostata · Krebs · Centrum, Münster Süd

Im PKC am Herz-Jesu-Krankenhaus haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, unseren Patienten die bestmögliche Diagnostik und Therapie zuteilwerden zu lassen. Daher arbeiten wir fachübergreifend zusammen. Die Behandlung liegt nicht in der Hand eines einzigen Mediziners. Vielmehr kümmert sich ein interdisziplinäres Team von der Diagnose bis zur Nachsorge um jeden Patienten. Ein solches Team besteht aus Urologen,  Strahlentherapeuten, Radiologen, Onkologen, Nuklearmedizinern und Pathologen. Von dieser Bündelung des Fachwissens profitieren Sie als Patient unmittelbar. Die enge Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des  Sozialdienstes, Psychoonkologen, Seelsorgern und Selbsthilfegruppen erleichtert zusätzlich den Genesungsprozess.

Auf den folgenden Seiten finden Patienten, Angehörige, Interessierte sowie  ärztliche Kollegen Informationen über die verschiedenen Erkrankungen der Prostata  im Allgemeinen und über unsere diagnostischen und therapeutischen  Methoden zur Behandlung von Prostatakrebs.

Sollten Sie Fragen haben, sind wir jederzeit gerne für Sie da.

Erkrankungen der Prostata.

Grundsätzliches

Die Größe der Prostata (Vorsteherdrüse) entspricht ungefähr der einer Kastanie. Sie befindet sich tief unten im Becken des Mannes unterhalb der Harnblase. Der Beginn der Harnröhre bis hin zum Harnröhrenschließmuskel und Beckenboden werden von ihr umschlossen. Veränderungen der Prostata können daher das Wasserlassen unmittelbar beeinflussen. Als eine der Geschlechtsdrüsen im männlichen Körper ist es die Aufgabe der Prostata, einen Teil (ca. 30 %) der Samenflüssigkeit (Sperma) bereitzustellen. Bei Samenerguss vermischt sich dieser in der Harnröhre mit den übrigen Sekreten und Samenzellen. Das Sekret der Prostatadrüsen verbessert die Beweglichkeit und Überlebensfähigkeit der Samenzellen auf ihrem Weg zur Befruchtung der Eizelle.

Im Detail:

Prostatakrebs / Prostatakarzinom

Prostatakrebs (Prostatakarzinom)

Die medizinische Bezeichnung für Prostatakrebs lautet Prostatakarzinom. In Deutschland macht sie ungefähr ein Viertel aller Krebserkrankungen aus. Damit ist es die häufigste Krebsart, deren Anteil stetig steigt. Im Jahr 2010 lag die Zahl der Neuerkrankungen bei etwa 65.000. Nach Lungen- und Dickdarmtumoren rangierte der Prostatatumor 2010 mit einem Anteil von 10 % auf Platz drei aller tödlichen Krebserkrankungen.

Symptome und Behandlung

Beim Prostatakrebs geht die Erkrankung vom Drüsengewebe des Organs aus. Während Patienten in einem frühen Krankheitsstadium meist keinerlei Beschwerden verspüren, können zu einem späteren Zeitpunkt Probleme beim Wasserlassen, Blutungen, Gewichtsverlust, Knochenschmerzen und andere Symptome auftreten.

Die Aussichten auf Heilung sind am größten, wenn ein Prostatakarzinom frühzeitig erkannt wird. Daher ist eine regelmäßige Krebsvorsorge von großer Bedeutung. Denn trotz intensiver Forschung gelang es bislang nicht, einen Grund für die krankhafte Veränderung von Prostatadrüsen und die Ausbildung eines möglicherweise lebensgefährlichen Tumors zu entdecken. Gesichert ist allerdings, dass es Risikofaktoren gibt. Dazu zählen neben dem Alter sowie einer familiären Vorbelastung die Ernährung, Umwelteinflüsse sowie andere Faktoren.

Möglichkeiten einer Behandlung von Prostatakrebs gibt es viele. Sie sind im Einzelfall abhängig von der individuellen Verfassung, etwaigen Vorerkrankungen und dem Alter eines Patienten. Am PKC Münster Süd orientiert sich das behandelnde Team streng an den gültigen wissenschaftlichen Leitlinien (S3-Leitlinie-Prostatakarzinom). So erhalten Sie als Patient stets die beste Behandlung nach dem neusten Erkenntnisstand, die individuell angepasst und optimal gestaltet wird.

Gutartige Prostata-Vergrößerung / benignes Prostatasyndrom = BPS

Gutartige Prostatavergrößerung (benignes Prostatasyndrom = BPS)

Nahezu bei allen Männern tritt im Laufe des Lebens eine Vergrößerung der Prostata auf. Bereits ab einem Alter von 40 Jahren kann diese Veränderung beginnen. Bindegewebe und Drüsen der inneren, die Harnröhre umschließenden Teile der Prostata vergrößern sich. Diese Vergrößerungen sind gutartig und gehen nicht zwingend mit Beschwerden einher. Bei 40 % aller Männer ab dem 50. Lebensjahr ist eine solche Vergrößerung zu verzeichnen.

Symptome einer gutartigen Prostatavergrößerung

Als typische Symptome einer gutartigen Prostatavergrößerung sind beispielsweise ein abgeschwächter Harnstrahl oder insbesondere nächtliches Wasserlassen zu nennen. Ein starker Harndrang, verbunden mit dem Gefühl, die Toilette möglichst rasch erreichen zu müssen, kann ebenfalls ein mögliches Symptom sein. Häufig  zeigt sich auch eine unvollständige Blasenentleerung (Restharnbildung) bis hin zum Harnverhalt. Dabei lässt sich die Blase trotz starkem Drang nicht entleeren. In ausgeprägten Fällen kann es zu  einem Rückstau in die Nieren mit Nierenschädigung kommen.

Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung

Leichte Beschwerden bei einer gutartigen Prostatavergrößerung lassen sich mit Medikamenten recht gut behandeln. Sie können für eine Verbesserung der Blasenentleerung sorgen. Abhängig vom Verlauf kann auch eine operative Methode angezeigt sein. Bei der sogenannten Prostataausschälung durch die Harnröhre (TUR-P = transurethrale Prostataresektion) wird die Prostata nicht  entfernt, sondern lediglich der innere Teil verkleinert. Alternativ bieten wir auch die GreenLight™ Lasertherapie an. Mit ihr wird überschüssiges Prostatagewebe mittels einer Laserfaser durch Verdampfung entfernt. Für den Patienten ist diese Methode schonender und blutungsärmer. Falls die Prostata bereits eine bestimmte Größe überschreitet, kann eine Prostataausschälung im Rahmen einer offenen Schnittoperation notwendig werden.

Entzündliche Prostata-Erkrankungen

Entzündliche Prostataerkrankungen

Bei den entzündlichen Prostataerkrankungen werden zwei Formen unterschieden.  Die akute Prostatitis ist eine plötzlich auftretende Entzündung der Prostata. Zum anderen gibt es die chronische Prostatitis, die oft mit einem chronischen Schmerzsyndrom  des Beckenbodens zusammenhängt.

Symptome und Behandlung

Mit einer akuten Entzündung der Prostata geht meist ein allgemeines Krankheitsgefühl einher. Dazu können neben hohem Fieber und Schmerzen beim Wasserlassen auch Schmerzen im Dammbereich gehören. Da in der Regel Bakterien aus der Harnblase die Entzündung verursachen, erfolgt die Behandlung durch Antibiotika. Um den Heilungsprozess zu fördern und die Prostata zu entlasten, kann der Einsatz eines Bauchdeckenkatheters notwendig sein. Durch ihn wird die Blasenflüssigkeit vorübergehend abgeleitet. In der Regel heilt die Erkrankung so innerhalb von ein bis zwei Wochen aus.
Eine chronische Prostataentzündung und das chronische Beckenschmerzsyndrom lassen sich oft nur schwer unterscheiden und gehen ineinander über. Bei einigen Erkrankten kann eine vorangegangene oder chronische Infektion mit Bakterien nachgewiesen werden. Dies ist jedoch nicht grundsätzlich der Fall. Allgemein wird bei diesem Krankheitsbild davon ausgegangen, dass die Beschwerden von  vielen Faktoren beeinflusst werden. Daher untersuchen wir jeden Patienten intensiv und führen eine genaue Anamnese durch, um die oft auch langwierige Therapie individuell anpassen zu können.

Information und Unterstützung

Die Beratung

Wer hilft weiter, wenn es um die Früherkennung von Prostatakrebs geht? An wen können sich Betroffene und Angehörige wenden? Gibt es Informationsmaterial zum Thema?

Die Zahl der Fragen, die Patienten, Verwandte oder Interessierte haben, ist groß. Das ist nur zu verständlich. Jeder unserer Mediziner weiß um das Bedürfnis nach Information und Aufklärung. Darum sind die behandelnden Ärzte Ihre ersten sowie wichtigsten Ansprechpartner. Sie werden von hauseigenen aber auch externen Mitarbeitern unterstützt, so dass Sie in jeder Situation Ansprechpartner an Ihrer Seite haben, die sich auskennen, Sie begleiten und entlasten.

Im Detail:

Sozialdienst

Sozialdienst

Neben den medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Versorgungsangeboten unseres Krankenhauses, stellt der Sozialdienst eine weitere Fachdienst-Säule der Versorgung dar. Für Sie ist die Beratung kostenlos und unterliegt der Schweigepflicht. Der Sozialdienst für Patienten steht Ihnen sowohl im HJK als auch im Clemens-Hospital zur Verfügung. So gewährleisten wir eine zeit- und ortsnahe Beratung.

Das Sozialdienst-Angebot umfasst u. a.:

  • Vermittlung von ambulanten Hilfen und Pflege – z. B. Organisation von Hilfsmitteln, Mahlzeitendiensten, Hausnotruf sowie die Einschaltung eines Pflegedienstes etc.
  • Vermittlung von Rehabilitationsmaßnahmen
  • Unterstützung zum Umgang mit Behörden und Ämtern
    • Antragstellung
    • Widerspruchsverfahren
    • Hilfen zum Betreuungsgesetz
    • Angebote und Hilfen der Nachsorge
    • Vermittlung von Beratungs– und Kontaktstellen
    • Selbsthilfegruppen Informationen

Bei Fragen zur Pflegeüberleitung sowie familialen Pflegeberatung stehen Ihnen die Mitarbeiter des HJK in Kooperation mit der Caritas Münster zur Seite und unterstützen Sie gerne.

Seelsorge

Seelsorge

All unsere Patienten werden regelmäßig von hauptamtlichen Seelsorgern besucht – unabhängig von der Religions- oder Konfessionszugehörigkeit. Gezielt nehmen sie auch Kontakt zu Angehörigen von Schwerkranken und Sterbenden auf, um Begleitung oder Seelsorge anzubieten.

Im Herz-Jesu-Krankenhaus sind zwei hauptamtliche Seelsorger tätig:

  • Pastorin Andrea Klausmann als Rektor der Krankenhauskapelle. Neben der Befähigung für das Lehramt verfügt er über zusätzliche pastoralklinische Fortbildungen. Im Falle seiner Abwesenheit wird er vor Ort von einem Kollegen vertreten.
  • Eine evangelische Pfarrerin, die mit 25% Dienstumfang durch den Superintendenten ihres Kirchenkreises der Seelsorge am HJK zugeordnet ist. Sie befindet sich im Vollzug einer Klinischen Seelsorgeausbildung.

Selbsthilfegruppe

Selbsthilfegruppe

Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit der Prostata Selbsthilfegruppe Münster e.V.. Unsere Ärzte für Urologie referieren regelmäßig bei Treffen der Selbsthilfegruppe.

Info-Flyer der Selbsthilfegruppe finden Sie gleich hier, im Bereich der Urologischen Ambulanz oder als Patient in Ihrer Entlassungsmappe.

Psychoonkologische Betreuung

Psychoonkologische Betreuung

Die psychoonkologische Betreuung der Patienten unseres Zentrums wird durch die hauseigene Psychoonkologin im Herz-Jesu-Krankenhaus sichergestellt. Bereits am Aufnahmetag wird sie durch die Ärzte der urologischen Station in die Behandlung eingebunden. Jeder Patient kann das Gesprächsangebot nutzen und erhält unmittelbar psychoonkologische Betreuung und kompetente Beratung.

Ihre Ansprechpartnerin für das PKC ist Frau Nover (Dipl.-Sozialpädagogin, WB Psychoonkologin)

Die Betreuung hat folgende Ziele:

  • Vorbeugung/Behandlung von psychosozialen Folgeproblemen
  • Aktivierung persönlicher Bewältigungsressourcen
  • Erhalt der Lebensqualität
  • Berücksichtigung des sozialen Umfeldes
  • Organisation der ambulanten Weiterbetreuung durch Kooperation mit ambulanten psychoonkologischen Leistungsanbietern

Interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Die Diagnostik

Ein Prostatakarzinom wächst in der Regel langsam. Während des Frühstadiums ist es meist symptomlos. Erst nach fortgeschrittenem Tumorwachstum können Beschwerden beim Wasserlassen, ähnlich wie bei der gutartigen Prostatavergrößerung, zu bemerken sein. Daran wird deutlich, welche Bedeutung der Krebsvorsorgeuntersuchung zukommt, die in Deutschland bei Männern ab dem 45. Lebensjahr empfohlen wird.

Vorsorge:

Tastuntersuchung der Prostata

Tastuntersuchung der Prostata

Die Tastuntersuchung der Prostata stellt die erste Stufe der Diagnostik dar. Bei der auch digital-rektalen Untersuchung genannten Methode, kann ein geübter Mediziner durch Tasten Festigkeit und Größe der Vorsteherdrüse sowie deren Abgrenzbarkeit, Oberflächenbeschaffenheit und eine eventuelle Druckschmerzhaftigkeit beurteilen. Ohne großen Aufwand lässt sich dieser Check in der Knie-Ellenbogen- oder Linksseitenlage des Patienten durchführen. Da die Rückseite der Prostata an den Enddarm (Rektum) grenzt, kann der untersuchende Arzt sie durch den Anus des Patienten gut erreichen. Werden bei dieser Tastuntersuchung harte, knotige Areale an der Prostata festgestellt, bedarf dies weiterer Klärung, um einen Krebsverdacht auszuschließen.

PSA – Prostataspezifisches Antigen

PSA – Prostataspezifisches Antigen

Das prostataspezifische Antigen (kurz PSA), ist ein Eiweiß, das nahezu ausschließlich von Zellen der Prostata gebildet wird. Im Prostatasekret sorgt es für eine Verflüssigung der Samenflüssigkeit. In geringen Mengen tritt das PSA auch ins Blut über. Daher lässt es sich durch einen vergleichsweise einfachen Test in einer Blutprobe nachweisen. Zu einem Anstieg des PSA-Wertes im Blut kann es beim Vorliegen von Prostatakrebs, bei einer akuten Entzündung  der Prostata, aber auch bei ausgeprägter gutartiger Prostatavergrößerung sowie nach urologischen Untersuchungen und Eingriffen kommen. Somit stellt eine Erhöhung des PSA-Wertes kein eindeutiges  Indiz für das Vorliegen von Prostatakrebs dar. In Fällen, in denen andere sichere Gründe für eine Erhöhung ausgeschlossen werden können, der PSA-Wert dennoch erhöht bleibt, sollten mögliche Ursachen durch eine Gewebeprobeentnahme (Stanzbiopsie) aus der Prostata abgeklärt werden.

Vorsorgeempfehlung

Eine regelmäßige Bestimmung des PSA-Wertes über einen längeren Zeitraum hinweg erlaubt Rückschlüsse auf ein eventuelles Krebsrisiko. Da eine mögliche Wert-Erhöhung auch andere Ursachen haben kann und kein eindeutiges Zeichen für Prostatakrebs darstellt, gehört der Test nicht zur normalen Krebsvorsorgeuntersuchung. Daher übernehmen Krankenkassen die Kosten nicht. Wir empfehlen Ihnen die regelmäßige PSA-Bestimmung zur Krebsvorsorge  jedoch sehr.

Transrektaler Ultraschall und Prostatastanzbiopsie

Transrektaler Ultraschall und Prostatastanzbiopsie

Eine transrektale Ultraschalluntersuchung (TRUS) wird mithilfe spezieller Schallsonden über den Enddarm durchgeführt. Diese Methode kommt bei der allgemeinen Prostatauntersuchung sowie bei der Gewebeprobeentnahme zur Anwendung.

Ablauf der transrektalen Prostatastanzbiopsie oder MRT-Fusionsbiopsie

Mittels Ultraschall lässt sich die Prostata in Längs- und Querrichtung untersuchen. Eine gesunde Prostata zeigt hier eine  gleichmäßige Struktur. Da auch die Größe des Organs leicht bestimmt werden kann, dient die Untersuchung zur Beurteilung der Behandlungsnotwendigkeit sowie der Wahl des richtigen Therapieverfahrens bei einer gutartigen Prostatavergrößerung.

Im Durchschnitt hat die Prostata eines jungen Mannes ein Volumen von etwa  15-20 ml. Bei einer ausgeprägten gutartigen Vergrößerung sind aber auch 100 ml und mehr  durchaus keine Seltenheit.  
Die Unterscheidung von gutartigen und bösartigen Bezirken in der Prostata ist im Ultraschall schwierig  und leider nicht sehr verlässlich, so dass der ultraschallgesteuerten Stanzbiopsie eine wichtige Rolle  bei der Diagnostik von Prostatakrebs zukommt.

Ergeben die aufgeführten Voruntersuchungen einen Verdacht auf Prostatakrebs, führt der Urologe eine Gewebeprobeentnahme durch. Dazu wird der Sensorkopf des Ultraschallgerätes einige Zentimeter in den Enddarm eingeführt. Anschließend werden  mehrere Gewebeproben aus festgelegten Bereichen beider Seitenlappen  der Prostata entnommen. Dies erfolgt unter Zuhilfenahme einer dünnen Nadel. Ein Pathologe untersucht die entnommenen Proben anschließend auf tumoröse Zellen.

Manche Patienten empfinden die Untersuchung als unangenehm oder schmerzhaft. Daher empfehlen wir Ihnen eine Durchführung unter einer Kombination aus einem Schmerz- und Beruhigungsmittel (Sedoanalgesie). Das Mittel wird über den Venentropf verabreicht.

Patienten, die blutverdünnende Medikamente wie Aspirin® (Herz-ASS etc), Marcumar, Plavix® o. ä. setzen diese rechtzeitig vor der Probeentnahme wenn möglich ab. Zu beachten ist ferner, dass Sie vorab von uns oder Ihrem Urologen ein Antibiotikum erhalten haben. Aufgrund der verabreichten Schmerz- und Beruhigungsmittel dürfen Sie nach einer Biopsie kein Fahrzeug führen. Sie benötigen also eine Begleitperson, die Sie nach Hause fährt.

Nach der Probenentnahme in unserem Haus wird das Ergebnis umgehend an  Ihren Urologen weitergeleitet und dann von ihm oder uns mit Ihnen besprochen.

Knochenszintigraphie

Durch eine Knochenszintigraphie kann festgestellt werden, ob und inwieweit bei nachgewiesenem Prostatakrebs bereits die Knochen eines Patienten befallen sind. Diese gänzlich schmerzfreie Untersuchung wird von einem  Nuklearmediziner durchgeführt. Dabei wird ein spezieller  Stoff in die Blutbahn gespritzt. Er sorgt dafür, dass auf den anschließend aufgenommenen Bildern mögliche Knochenmetastasen sichtbar werden.

Computertomographie (CT) und PET-CT

Eine Computertomographie wird nicht bei jedem Patienten routinemäßig durchgeführt. Sie ist schmerzfrei und dauert etwa 10-15 Minuten. Röntgenstrahlen bilden den Bauch und den Unterbauch eines Patienten ab. Ein Radiologe kann anhand der Bilder erkennen, ob ein Tumor sich bereits über die Prostata hinaus beispielsweise in den Lymphknoten ausgebreitet hat. Manchmal kann zum Aufspüren versteckter Krebsherde außerhalb der Prostata auch ein spezielles CT, das  sogenannte PET-CT, zum Einsatz kommen.

MRT (Magnetresonanztomographie = Kernspin)

Bei der Magnetresonanztomographie (MRT) werden keine Röntgenstrahlen, sondern ein starkes Magnetfeld zur Bilderzeugung genutzt.  Diese Methode stellt weiches Gewebe (z. B. Lymphknoten) sehr deutlich dar. Anhand der erzeugten Bilder können Aussagen  über die Ausbreitung eines Prostatakrebses getroffen werden. Die MRT, die kein Standard in der Prostatakarzinom-Diagnostik ist, kann im Einzelfall wertvolle Hinweise zu Behandlungsmöglichkeiten oder der Nachsorge geben.

MRT-Fusionsbiopsie

Bei einer Fusionsbiopsie wird aus einem Areal, welches in einem MRT der Prostata als verdächtiges Gewebe beschrieben wurde, möglichst zielgenau Proben entnommen. Dafür werden Bilder der zuvor durchgeführten Magnetresonanztomographie mit einer Ultraschalluntersuchung verbunden. So wird eine standardmäßige Biopsie um zusätzliche Biopsien aus auffälligen Arealen erweitert, um die Genauigkeit der Diagnostik zu erhöhen.

Individuelle Betreuung.

Möglichkeiten der Therapie

Sollte bei Ihnen die Diagnose Prostatakrebs lauten, können Sie sicher sein, im PKC Münster Süd die bestmögliche Behandlung zu erhalten. Ihre Therapie wird im Rahmen einer Tumorkonferenz interdisziplinär von Urologen und Strahlentherapeuten auf Ihre individuelle gesundheitliche Situation abgestimmt. Die rechts aufgelisteten, ganzheitliche Behandlungsmöglichkeiten nach anerkannten, evidenzbasierten Standards können dabei eingesetzt werden.

Möglichkeiten der Behandlung:

Operation – Radikale Prostatektomie

Operation – Radikale Prostatektomie

Mit radikaler Prostatektomie wird die operative Entfernung der Prostata bezeichnet. Über einen Unterbauchschnitt werden die Prostata, die Samenblasen, ein Teil der Samenleiter und meist auch die Lymphknoten entlang der großen Beckengefäße entfernt. Im Anschluss wird die Harnröhre neu mit der Harnblase verbunden. Dieser Eingriff dauert etwa zwei bis drei Stunden. Für Patienten mit einem auf  die Prostata begrenzten Karzinom und einer Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren ist diese Methode gut geeignet.

Vorteile

Aufgrund der langjährigen Erfahrung unserer Operateure mit dieser Methode ist die Heilungswahrscheinlichkeit – gestützt durch entsprechende internationale Forschungsdaten und der Kenntnis des pathologischen Stadiums des Tumors und der Lymphknoten  nach dem Eingriff – besonders hoch.
Darüber hinaus profitieren viele Patienten von dem Wissen, dass der Tumor vollständig aus dem Körper entfernt wurde und können diesen psychologischen Vorteil positiv für Genesung nutzen.

Nebenwirkungen

Als eine der Hauptnebenwirkungen ist u. a. eine meist vorübergehende Harninkontinenz nach der  Operation zu nennen. Eine etwaige Beeinträchtigung der Potenz, also der Erektionsfähigkeit durch die Operation, soll nach Möglichkeit verhindert werden. Und so wird versucht, bestimmte Gefäß-Nerven-Bündel nahe der Prostata zu schonen. Leider ist dies nicht immer erreichbar und auch keine Garantie für den Potenzerhalt.

Strahlentherapie

Strahlentherapie

Als rein lokale Maßnahme wirkt eine Strahlentherapie nur im Bereich der Bestrahlungsfelder auf ein Prostatakarzinom. Damit sind sowohl die erwünschte zerstörende Wirkung auf Tumorzellen als auch eventuelle Nebenwirkungen auf dieses Areal begrenzt.

Eine Strahlentherapie hat das Ziel, Patienten nachhaltig vom Tumor zu befreien. Sie wirkt wie eine „Wachstumsbremse“ auf das Gewebe. Eine der Hauptwirkungen der Strahlen ist die Zerstörung bzw. Verminderung der Zellteilung. Durch die Strahlentherapie verliert die Zelle ihre Teilungsfähigkeit und stirbt in der Folge ab. Jede Zelle verfügt aber auch über Regenerationsmechanismen, um solche Schäden zu beheben. Die Fähigkeit zur Reparatur ist in gesundem Gewebe wesentlich ausgeprägter als in Tumorzellen. Die Strahlung schädigt den Tumor also stärker als gesundes Gewebe. Nach erfolgreicher Bestrahlung sterben die Tumorzellen ab, werden von körpereigenen Zellen zerlegt und abtransportiert.

Die Strahlentherapie im Detail

Eine Bestrahlung von außen (perkutane Bestrahlung) erfolgt in ca. 40 Sitzungen. Gesunde Zellen können sich über Nacht erholen, während die Tumorzellen bei jeder Sitzung weiter geschädigt werden.

Für die Bestrahlung nutzen wir mordernste Techniken: Mikro-Multileaf und Bewegungsbestrahlung mittels VMAT und IGRT, d. h. bildgeführte Therapie mittels CT am Beschleuniger. Jede der fünfmal in der Woche durchgeführten Sitzung dauert etwa 15-20 Minuten. Die reine Strahlungszeit beträgt 1-2 Minuten.

In Einzelfällen kann die Empfehlung lauten, die Bestrahlungszeit zu verkürzen und nach 50 Gy, d. h. nach ca. 25 Bestrahlungstagen zusätzlich eine HDR-Brachytherapie durchzuführen.

Dabei werden unter lokaler Betäubung Katheter in die Prostata eingeführt, um sie von innen zu bestrahlen. Auf diese Weise gelangt eine höhere Strahlendosis an die Prostata und die Nebenwirkungen am gesunden Gewebe sind geringer.

Hormontherapie

Hormontherapie

Die Hormontherapie eines Prostatakarzinoms findet in zwei Fällen Anwendung: bei fortgeschrittenen und/oder metastasierten Tumoren sowie bei Patienten, die weder operiert noch bestrahlt werden können. Diese Behandlungsform wirkt im Prinzip wie eine Hormonentzugstherapie und nutzt die Eigenschaft der Prostatakarzinomzellen, unter dem Einfluss des männlichen Geschlechtshormons Testosteron zu wachsen. Testosteron wird hauptsächlich in den Hoden des Mannes produziert. Um die Wirkung des Hormons zu blockieren, können unterschiedliche Methoden eingesetzt werden. Neben Tabletten, die eine Hormonwirkung an der Prostatakrebszelle verhindern, kann auch ein Depotpräparat verwandt werden. Als Ein- oder Dreimonatspritze verabreicht, greift es direkt in den Testosteronregelkreislauf des Körpers ein. Der Testosteronspiegel wird effektiv gesenkt und ein weiteres Tumor- oder Metastasenwachstum für einen möglichst langen Zeitraum unterbunden.

Veranstaltungen und Termine.

Nehmen Sie die Gelegeheit wahr und informieren Sie sich eingehender über das Thema Prostatakarzinom. Hierzu empfehlen wir Ihnen den Besuch der folgenden Veranstaltung/en:

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Wir sind da.
Sprechen Sie uns an.

Uns ist es ganz egal, ob Sie Informationen für eine anstehende Operation benötigen oder Tipps für die Zeit danach. Vielleicht brauchen Sie unseren Ratschlag auch nur mal bei Problemen im Alltag.

Was Sie auch bewegen mag: Unser Team ist für Sie da.

Ihr Ansprechpartner:

  • Priv.-Doz. Dr. Drasko Brkovic
    Chefarzt der Klinik für Urologie
    am Herz-Jesu-Krankenhaus, Münster-Hiltrup
    www.hjk-muenster.de

Eine Liste unserer Kooperationspartner finden Sie hier.

Das Prostata·Krebs·Centrum im Herz-Jesu-Krankenhaus in Münster erreichen Sie unter:

Telefon: 0 25 01 - 17 24 81
E-Mail: pkc@remove-this.hjk-muenster.de

Oder besuchen Sie uns:

Prostata·Krebs·Centrum Münster im Herz-Jesu-Krankenhaus
Westfalenstraße 109
48165 Münster-Hiltrup

Priv.-Doz. Dr. Drasko Brkovic

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